An der schönen blauen Donau
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Donnerstag, 5. Oktober 2006

ZHAO Ling spielt Mozart - Klavierabend

Freitag, 6. Oktober 2006

Kálmán Balogh & The Gypsy Cimbalom Band

Samstag, 7. Oktober 2006

Titi Winterstein & Ensemble

Sonntag, 8. Oktober 2006

Roland Neuwirth & Extremschrammeln


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"Wir leben in einer von der Armut der Medienwelt gesponserten Welt, die immer grober wird. Projekte, die auf Verfeinerung setzen, werden immer lebenswichtiger, und je schrecklicher die Zeiten sind, desto einflussreicher wird die künstlerische Arbeit im Sinne der Grundversorgung mit Qualität."
AndréHeller, 2006

Das Weltmusikfestival "grenzenlos" möchte seit seiner Gründung regionale Themen in einen weiten Zusammenhang stellen oder große Themen regional spiegeln.

2005 mit "Heimat", 2004 mit "Improvisation", 2003 mit "heiße Luft", 2002 mit "transatlantisch”, 2001 mit "Orient trifft Okzident" und zu seiner Gründung, anlässlich der 850-Jahr- Feier der Marktgemeinde Murnau mit dem Thema "Sinti, Roma und Kalé" - immer wieder sind örtliche Aspekte in einen überregionalen Zusammenhang gestellt worden. Ob fragwürdiges Heimatverständnis und unverarbeitete nationalsozialistische Vergangenheit aber auch Sehnsucht nach Weite, spielerische Auffassung des Seins und Schaffens - der Ort und seine Bevölkerung bieten die Themen des Festivals. Mit der Einladung von Musikern aus aller Welt, die ihre eigene Biographie, Ethnie und Kultur in ihre Kunst einbringen, gelingt die Kommentierung des örtlichen Geschehens.

So wird in diesem Jahr unter dem Thema "an der schönen blauen donau" die Durchlässigkeit der Kulturen entlang eines Flusses beleuchtet. Flüsse verbinden Länder und Menschen. An ihnen entlang entwickeln sich die Kulturen im ständigen Austausch. Sind Berge oft Hindernisse, die den Blick und den Horizont verstellen und die Wege zueinander verwehren, bringen Flüsse die Kommunikation ins fließen. Das Leben wird vielfältig und gewinnt an Leichtigkeit.

Mit der Einladung von Künstlern der Roma und Sinti möchten wir diese Volksgruppe als verbindende und grenzüberschreitende Kulturboten ehren. Ihre Musik entlang der Donau prägte das klangliche Erscheinungsbild ihrer Gastländer. Ohne ihre Kunst ist beispielsweise die für österreich typische Musik undenkbar. So lauschen Sie mit uns diesen Einflüssen in den Liedern Roland Neuwirths nach.

Das diesjährige Festival muß leider ohne die Zuschüsse der Marktgemeinde Murnau auskommen. Sie hat in diesem Jahr andere Schwerpunkte gesetzt, wird unsere Arbeit im Jahr 2007 aber wieder unterstützen. Um den traditionellen jährlichen Rhythmus nicht zu unterbrechen, mußten wir als kleiner Kulturverein große Anstrengungen unternehmen. Im Zusammenwirken großzügiger Sponsoren, dem Alpenhof Murnau, der Buchhandlung Gattner und des Einrichtungshauses Refugio, des Bezirks Oberbayern und des Bayerischen Rundfunks, der für das Bühnenbild verantwortlichen Künstler Christian Schied und Bernd Weber und last but not least der auf Teile ihres Honorars verzichtenden Musiker ist es uns trotzdem gelungen, für Sie ein hochwertiges Festival zu konzipieren. Wir danken allen Beteiligten und freuen uns natürlich nun auch auf Ihre Unterstützung: auf Ihren Besuch der wunderbaren Konzerte,

herzlichst,Ihr

Thomas Köthe
Künstlerischer Leiter


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Thomas Köthe

Damit zusammenwächst, was zusammengehört

Nicht allein die wirtschaftlichen, sondern auch die kulturellen, ethnisch-sozialen und historisch gewachsenen Vorurteile gilt es zu überwinden, bis Europa als Einheit in der Vielfalt verstanden wird. In Zeiten der ökonomischen Depression, des Nord-Süd-Konflikts und der religiösen Fundamentalismen werden die geistigen Horizonte proportional zum regionalen Rigorismus enger. Der europäische Gedanke des Miteinanders verschwindet hinter der vermeintlichen Sicherheit der Provinz. Rassistische Parolen, monokulturelle überheblichkeit und religiös-kultureller Fundamentalismus keimen wieder in dem durch Zuwanderungs- und Terrorismusangst geprägten Europa. Kultureller Ethnozentrismus errichtet die Mauern einer kulturellen und menschlichen Ausgrenzung. Das angeblich "Artfremde" wird wieder im Anderen entdeckt.

Die Roma stammen aus Indien und kamen zu Beginn des 15. Jahrhunderts nach Europa. Als Opfer des örtlichen Nationalismus erlitten sie un-barmherzige Unterdrückung, wurden bisweilen versklavt oder gar ausgerottet. Hitlers "Endlösung" bedeutete nicht nur den Mord an Millionen Juden, sondern auch an über 400.000 Roma und Sinti. Von den Nationalsozialisten wurden sie als "rassisch unrein" gebrandmarkt. Später wurden sie von dem kommunistischen Regime in Osteuropa verfolgt, da sie gesellschaftliche Außenseiter waren und angeblich nicht zum größeren Wohlergehen der sozialistischen Gesellschaft beitrugen. Aber auch noch heute sind sie ein ausgegrenztes Volk, dem man seine eigene und zumal in Deutschland entsetzliche Geschichte nicht zugesteht. Das Paradoxon, sie einerseits auszugrenzen und zu vertreiben und andererseits von ihrem Lebensstil, ihrer Lebensfreude und Kultur fasziniert zu sein, prägt die Einstellung der Gastländer.

Dabei sind die Roma eigentlich die ersten Europäer im modernen Sinn. Lange bevor die Idee eines vereinten Europas formuliert worden ist, verstanden sie sich auf dem Weg aus ihrem Her-kunftsland, dem Sind-Gebiet, und in Europa und Asien weit verstreut doch als zusammengehörig. Sie entwickelten auf ihrem Weg bis hin nach Spanien ein besonderes Lebensgefühl, das in der Grenzüberschreitung ein wesentliches Element des kulturellen Selbstverständnisses implizierte. In ihrer Musik hat sich das Regionale ihrer Gast-geberländer mit dem eigenen Vortragsstil auf fruchtbare Weise verbunden. Das Fremde ist ihnen heimisch geworden, weil sich das Eigene mit diesem bereichert sieht. Das sich immer wieder auf neue Hörer Einstellen müssen erhöhte die Flexibilität ihres Schaffens. In der dynamischen Interaktion zwischen Anpassung und Widerstand erhielt sich ihre Kultur in der sie bereichernden Syntax anderer Kulturen. Diese kulturüberschreitende Freimütigkeit, das permanente Lernen und wache Erfahren des Anderen ist so ganz anders als jenes puristische Gebaren nationalistischer und chauvinistischer Prägung.

Ihre Musik verbindet die kulturellen Verschiedenheiten und Widersprüche der eigenen Kultur mit der Tradition der Gastländer und heutzutage der internationalen Kultur, weil sie sich das Eigene und zugleich das Fremde aneignet und in ein Gemeinsames transformiert. Die kunstvolle Verknüpfung oft scheinbar unvereinbarer Elemente gelingt ihr mühelos. Der ihr innewohnende improvisatorische Charakter lässt viele Möglichkeiten der Interpretation und der Gestaltung zu und bewahrt die Musik, die Kunst und den Menschen vor einem "nur so und nicht anders". Den "authentischen Stil" und die "reine Volksmusik" gibt es hier nicht. Der Reichtum der Roma liegt im "sowohl als auch".

Dieser Ansatz kann uns in der heutigen Diskussion über Migration, Leitkultur, Einbürgerungstest hilfreich sein, denn Europa ist als Einheit nicht vollendet, aber vielleicht sind die heute lebenden Menschen in Deutschland, Italien, Spanien, u.s.w. mit ihrer unterschiedlichen Herkunft, Religion, Kultur und Tradition die Vorfahren eines Volkes, das in vielleicht nicht allzu ferner Zukunft diesen Kontinent bevölkern wird.

Thomas KötheKünstlerischer Leiter


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Feinfühlig und voller Temperament

Pianistin Zhao Ling begeistert "Grenzenlos"
von Heino Herpen

Murnau - Wenn ihre Hände in rasantem Tempo über die schwarz-weißen Tasten fliegen, halten selbst erfahrene Musikexperten den Atem an. Die Eltern der chinesischen Pianistin Zhao Ling zählen zu den renommiertesten Musikprofessoren ihres Heimatlandes: Ist doch Zhaos Vater Lehrer des international berühmten Virtuosen Lang Lang. Was Wunder, dass sich auch die Tochter jener Dozenten, die einst als Austauschschülerin nach Deutschland kam, ganz dem Piano und der Lehrtätigkeit verschrieben hat. So unterrichtet sie an der Musikhochschule München und betreibt intensive Nachwuchsförderung an der Camerloher Musikschule.

Ihre Beziehung zu Murnau stellte sie gleichsam durch das Auftaktkonzert zum Weltmusikfestival "Grenzenlos” des Kulturvereins unter Beweis, das heuer unter dem Thema "An der schönen blauen Donau” steht. So zog sie mit drei großen Werken Wolfgang Amadeus Mozarts am Donnerstagabend etwa 150 Zuhörer im Kultur- und Tagungszentrum in ihren Bann.

Kamen bei den leichtfüßigen G-Dur und D-Dur Klaviersonaten (KV 283 und 576) vor allem das Temperament und die große Virtuosität der jungen Chinesin zum Ausdruck, verstand sie mit großer Feinfühligkeit bei der getragenen C-Moll-Fantasie (KV 475) die Tiefe dieses Werkes zu betonen. Begeistert von ihrem Esprit bei den Variationen zu "Là ci darem la mano” der Oper "Don Juan” (einer Mozart-Bearbeitung von Frédréric Chopin) feierten die Zuhörer Zhao mit lang anhaltendem Applaus, die sich ihrerseits mit einer originellen Zugabe revanchierte: Das Thema des Festivals aufgreifend, legte sie zunächst mit dem Steinway-Flügel einen klingenden, sprudelnden Klangteppich, um eine Bearbeitung Schulze-Elvers von Johann Strauß‘ "An der schönen blauen Donau” folgen zu lassen. Erst nach einer weiteren Zugabe Chopins "Cantabile” ließen sie die Konzertbesucher von der Bühne.


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Großer Beifall für feurige Klänge

Zweites "Grenzenlos”-Konzert mit Kálmán Balogh & The Gipsy Cimbalom Band
von Roland Lory

Murnau - "Feurige Roma-Musik aus Budapest” schon das Programmheft machte Musikfreunden den Mund wässrig. Und Kálmán Balogh & The Gipsy Cimbalom Band enttäuschten die Erwartungen nicht. Mit immenser Spielfreude und Virtuosität versetzte das Ensemble die 280 Menschen im Kultur- und Tagungszentrum von Beginn an in helle Begeisterung. Kálmán Balogh und seine Truppe bestritten am Freitag das zweite Konzert des Weltmusikfestivals "Grenzenlos”.

Das Motto passte an dem Abend wie die berühmte Faust aufs Auge: Denn das Repertoire der Band umfasst nicht nur ungarische Roma-Musik, sondern es werden auch Anleihen aus der mazedonischen, bulgarischen und rumänischen Volksmusik genommen. Damit nicht genug: Integriert werden darüber hinaus Jazz, Bossa Nova und Klezmer und manches mehr. Das gelingt, ohne dass das Ergebnis beliebig klingt. Doch was Balogh (Cimbalom), Frankie Lató (Violine), Peter Bede (Saxophon), Ferenc Kovác (Trompete, Violine, Saxophon), Mihály György (Gitarre) und Csaba Novák (Bass) zu Gehör brachten, war nicht nur energiegeladen. Das Ensemble verstand es auch, getragen-melancholische Töne anzuschlagen um kurz darauf wieder das Tempo anzuziehen. Zwischendurch erfuhr man: "Der Boogie-Woogie stammt eigentlich aus Moldawien und nicht aus den USA.” Das behauptete zumindest ein augenzwinkernder Balogh, der aus einer Dynastie ungarischer Roma-Musiker stammt.

Jemanden hervorzuheben erscheint ungerecht, denn sämtliche Akteure verstehen ihr Handwerk bestens. Doch es macht schon großen Spaß, Kálmán Balogh zuzusehen wie er spielerisch die Klöppel über sein Cimbalon, ein ungarisches Hackbrett, tänzeln lässt. Auch durften sich die Zuhörer glücklich schätzen, Frankie Lató auf die Finger schauen zu dürfen.

Am Ende: Großer Beifall, der mit zwei Zugaben belohnt wurde. Vor Ort war auch der Bayerische Rundfunk, der drei der vier Konzerte, die diesmal unter dem Motto "An der schönen blauen Donau” stehen, aufzeichnete. Der Sender ist seit 2004 beim Festival mit dabei. Roland Spiegel, Musikredakteur bei Bayern 4 Klassik, ist schwer begeistert von den Auftritten, die der Kulturverein unter der künstlerischen Leitung von Thomas Köthe organisiert: "Das sind ganz besondere Programme.”

Ausschnitte der "Grenzenlos”-Konzerte werden in der Sendung "Jazztime” zu hören sein, die werktags auf Bayern 4 Klassik in der Stunde vor Mitternacht läuft.


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Ein Tänzchen auf der Bühne gewagt

Titi Winterstein und sein Ensemble begeistern mit jazziger Sinti-Musik
von Roland Lory

Murnau - Lebensfreude und Schwermut stimmig unter einen Hut zu bringen ist keine leichte übung. Titi Winterstein und seinem Ensemble gelingt das. Die Herren, die im Rahmen des "Grenzenlos”-Festivals am Samstagabend auf der Bühne des Murnauer Kultur- und Tagungszentrums standen, sind aber auch alte Hasen, denen keiner mehr was vormachen kann. Sie spielen seit langen Jahren die Musik der Sinti, garniert mit Swing- und Jazzelementen. Das klingt ungemein schwungvoll und schmissig und lässt niemanden ruhig auf dem Stuhl verharren.

Titi Winterstein wurde 1956 in Freiburg im Breisgau geboren. Seine Familie wurde größtenteils von den Nazis umgebracht. Winterstein lernt mit acht Jahren die ersten Griffe auf der Geige. Bereits mit 15 Jahren spielt er im Quintett von Häns´che Weiss, wird von der Journaille als "Wunderkind” gefeiert. Später hat er gemeinsame Auftritte mit Größen wie Stéphane Grappelli und wird von Yehudi Menuhin zu einem Festival eingeladen.

Die Zigeunermusik des Ensembles reicht von heiter-beschwingt bis schwermütig-langsam. Und die Akteure sind bestens aufeinander abgestimmt. Sologitarrist Ziroli Winterstein wirkt zwar abgeklärt, überzeugt aber durch intensives Spiel. Seine Finger lässt er über die Saiten tänzeln, als sei es die einfachste Sache der Welt. Das Gespann Hermanno Winterstein (Rhythmusgitarre) und Banscheli Lehmann (Kontrabass) sorgt derweil im Hintergrund für ein solides Fundament. Und Titi Winterstein? Bald klagt seine Violine voller Sehnsucht, bald versprüht sie unbändige Lebensfreude. Der beleibte Routinier zupft die Saiten schon mal mit den Fingern anstatt den Bogen zu nehmen. Während eines Stücks hält der Meister ein kleines Schwätzchen mit dem Bassisten. Später singt er in Romanes, der Sprache der Sinti. "Ich hoffe es wird gut”, sagt er vorher. Es wurde gut.

Vollends in Verzückung geraten die rund 180 Zuhörer, als Titi Winterstein ein kleines Tänzchen wagt. Am Ende belohnen die Musiker den lang anhaltenden Applaus mit Zugaben. Der vielerorts gefeierte Musiker gastierte nicht zum ersten Mal in der Marktgemeinde. Bereits vor sechs Jahren hatte Titi Winterstein einen Auftritt auf dem "Grenzenlos”-Festival, auf dem damals die Musik der Sinti und Roma präsentiert wurde. Auch Kálmán Balogh, der am Freitag mit seiner Gipsy Cimbalom Band begeisterte (wir berichteten), gab 2000, als die Marktgemeinde Murnau ihr 850-jähriges Bestehen feierte, ein Konzert.


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Die Rettung vor dem Schunkeltod

Ein Genuss: Die subversiv langsamen Lieder der "Extremschrammeln” mit Roland Neuwirth
von Magnus Reitinger

Murnau - Extrem? Was ist schon noch extrem heutzutage? Roland Josef Leopold Neuwirth und seine "Extremschrammeln" sind weder im Auftreten noch in den Tönen extrem. Denn dass gestandene Musiker mit der Tradition rocken, ist ja längst Konzertsaal-kompatibel. Doch der schöne Name ist seit mehr als 20 Jahren eine gute Marke und Neuwirths Umgang mit dem Wiener Volkslied (und sein Gesamtkunstwerk in Sachen Wiener Schmäh) noch immer ein Ereignis. Eines, das am Sonntagabend mehr als 200 Zuhörer hätte locken müssen, auch ins für solche Konzerte eigentlich zu ungemütliche Kultur- und Tagungszentrum.

Die "Extremschrammeln" begannen den Abschlussabend des "Grenzenlos"- Festivals 2006 allerdings mit einigem Normalschrammeln vielleicht, um sich steigern zu können: "I muss Wien wieder amal gspürn", so was klingt auch bei dem 55-Jährigen mit den langen grauen Haaren und dem schicken schwarzen Hut bieder. Doch es kam besser, immer besser. Neuwirth packte "subversive, ganz langsame Lieder" vom Trinken und vom Träumen aus, bemitleidete die Gehetzten, die "von irgendwo nach nirgends" unterwegs sind, beschwor die Qualitäten eines einfachen Schaukelstuhls. "Lahn die zruck, des haut di fiere": Gemütlichkeit muss sein. Nur anders als beim Heurigen in Grinzing. Die Droge aber ist die selbe. "Das Gemüt der Menschen ist wie der Stoff, den sie zur Verfügung haben", weiß Neuwirth. Und trinkt.

Es muss was Wunderbares sein, "mit einer guten Flasche Wein in deinem Schoß zu sterben", so klingt das finale Liebeslied des Wieners, während er sich in einem seiner originellen "Wein-Gstanzl" freut, dass US-Präsident Bush "mehr auf öl steht als Wein" sonst würde der glatt noch Truppen ins Weinviertel schicken. Halt findet Neuwirths Philosophieren in einer wunderbaren Band: Die Geiger Manfred Kammerhofer und Bernie Mallinger jazzen mehr als sie schrammeln und sprengen doch nicht den Rahmen des pointierten Lieds. Marko Zivadinovic prägt alles mit höchst gefühlvollen, schön freien Tönen auf der Wiener Knöpferlharmonika. Und Doris Windhager ist viel mehr als nur die "überstimme", die das Wiener Lied braucht. Ein Quintett, das sich auf feine Nuancen versteht, das abrocken kann und sich wieder nobel zurückhält. Extrem viel Gefühl, das ist das Extremste an den "Extremschrammeln". Damit retten sie die Volksmusik vor dem Schunkeltod und lassen verwöhnte Ohren in hehren Kulturstätten mal Leichtes genießen. Erst nach drei Zugaben wollte das "Grenzenlos"-Publikum von diesem Genuss wieder lassen.


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ZHAO Ling spielt Mozart

ZHAO Ling ZHAO Ling ZHAO Ling ZHAO Ling

© für alle Bilder : Christian Kolb


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Kálmán Balogh & The Gypsy Cimbalom Band

Kálmán Balogh & The Gypsy Cimbalom Band Kálmán Balogh & The Gypsy Cimbalom Band Kálmán Balogh & The Gypsy Cimbalom Band Kálmán Balogh & The Gypsy Cimbalom Band
Kálmán Balogh & The Gypsy Cimbalom Band Kálmán Balogh & The Gypsy Cimbalom Band Kálmán Balogh & The Gypsy Cimbalom Band Kálmán Balogh & The Gypsy Cimbalom Band

© für alle Bilder : Christian Kolb


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Titi Winterstein & Ensemble

Titi Winterstein & Ensemble Titi Winterstein & Ensemble Titi Winterstein & Ensemble Titi Winterstein & Ensemble
Titi Winterstein & Ensemble Titi Winterstein & Ensemble Titi Winterstein & Ensemble Titi Winterstein & Ensemble

© für alle Bilder : Christian Kolb


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Roland Neuwirth & Extremschrammeln

Roland Neuwirth und Extremschrammeln Roland Neuwirth und Extremschrammeln Roland Neuwirth und Extremschrammeln Roland Neuwirth und Extremschrammeln
Roland Neuwirth und Extremschrammeln Roland Neuwirth und Extremschrammeln Roland Neuwirth und Extremschrammeln Roland Neuwirth und Extremschrammeln

© für alle Bilder : Christian Kolb


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Sinti und Roma

Donnerstag, 25. Mai 2000

Jabulani & Ensemble Neighbours
Thomas Köthe

Freitag, 26. Mai 2000

Kálmán Bálogh & and The Gypsy Cimbalon Band - Ungarn
Loyko - Russland

Samstag, 27. Mai 2000

Joe Bawelino - Gypsy Strings - Deutschland
Titi Winterstein & Ensemble - Deutschland

Sonntag, 28. Mai 2000

Paco Pena - Flamenco Nacht - Spanien

Orient trifft Okzident

Donnerstag, 24. Mai 2001

Die Stadt- und Landstreicher
Peter Oravec & Thomas Köthe
Barbara Mayr goes Brazil

Freitag, 25. Mai 2001

Charlie Mariano & Nassim

Samstag, 26. Mai 2001

Gerardo Núñez & Ensemble

Sonntag, 27. Mai 2001

Urs Karpatz

transatlantisch

Donnerstag, 10. Oktober 2002

Feitztanz
ZHAO Ling - Anita Schmid-Egger
Paulo Alves - Estillo Livre feat. Barbara Mayr vocal

Freitag, 11. Oktober 2002

Aniello + Gennaro Desiderio

Samstag, 12. Oktober 2002

Richard Galliano

Sonntag, 13. Oktober 2002

Maria João + Mario Laginha

Heiße Luft

Donnerstag, 15. Mai 2003

Rabih Abou Khalil - Group

Freitag, 16. Mai 2003

Johannes Enders - Quartet feat. Franco Ambrosetti

Samstag, 17. Mai 2003

Blechschaden

Sonntag, 18. Mai 2003

Fanfare Ciocarlia

Sonntag, 25. Mai 2003

John Pisano, Mike Magnelli, Mundell lowe, Gene Bertoncini

Improvisation

Freitag, 8. Oktober 2004

Tracy Silverman & Ferdinand Försch - from Bach to Hendrix

Samstag, 9. Oktober 2004

Gonzalo Rubalcaba - piano solo

Sonntag, 10. Oktober 2004

Sergio & Odair Assad - guitars

Heimat

Donnerstag 22. September 2005

Murnauer Kammerorchester e.V. Ltg: Christoph Garbe
Murnauer Geigenmusik
Franz Floßmann Quartet

Freitag 23. September 2005

Roland Neuwirth & Extremschrammeln - Wien

Samstag 24. September 2005

Anouar Brahem Trio

Sonntag 25. September 2005

Jaques Morelenbaum and The Cello Samba Trio

An der schönen blauen Donau

Donnerstag, 5. Oktober 2006

ZHAO Ling spielt Mozart - Klavierabend

Freitag, 6. Oktober 2006

Kálmán Balogh & The Gypsy Cimbalom Band

Samstag, 7. Oktober 2006

Titi Winterstein & Ensemble

Sonntag, 8. Oktober 2006

Roland Neuwirth & Extremschrammeln

vielsaitig

Freitag, 12. Oktober 2007

Gennaro & Aniello Desiderio - violin meets guitar

Samstag, 13. Oktober 2007

Alvaro Pierri - guitar

Sonntag, 14. Oktober 2007

Jim Hall Trio

allein zu zweit

Freitag, 24. Oktober 2008

Aki Takase - piano
Alexander von Schlippenbach - piano

Samstag, 25. Oktober 2008

Nguyên Lê - gitarre
Dhafer Youssef - oud, vocal

Sonntag, 26. Oktober 2008

Jean-Louis Matinier - accordeon
Renaud Garcia-Fons - bass

Songs

Freitag, 23. Oktober 2009

Roland Dyens - gitarre

Samstag, 24. Oktober 2009

Enrico Rava - trompete
Stefano Bollani - piano

Sonntag, 25. Oktober 2009

Eliane Elias - piano,vocal
Marc Johnson - bass
Rubens de la Corte - gitarre
Rafael Barata - drums

Frei

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Karl A. Hartmann - der innere Emigrant

Freitag, 22. Oktober 2010

Manuel Barrueco - Gitarre

Samstag, 23. Oktober 2010

Trio Rouge

Sonntag, 24. Oktober 2010

Oregon

Roots

Freitag, 14. Oktober 2011

Trio Joubran - Palestine / Israel

Samstag, 15. Oktober 2011

Guinga - Brasil

Sonntag, 16. Oktober 2011

Sergio & Odair Assad Family - Lebanon / Brasil